DENK*MAL
Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur
in Neustift am Walde und Salmannsdorf
Heuriger Eminger, Hotel Salmannshof
Salmannsdorfer Straße 92
Etwa 100 Meter oberhalb der Salmannsdorfer Straße befand sich ein großes Hotel-Gasthaus, das im Laufe der Zeit verschiedene Namen hatte. Von 1885 bis 1900 hieß es „Zu den drei Löwen”,
danach einige Jahre Hotel „Rabl”, um 1905 Hotel „Schneider”, um 1912 „Salmannshof” und um 1919 „Waldhotel”. Nach der Nutzung als Hotel wurde es um
1930 in eine Krankenfürsorgeanstalt der Wiener städtischen Angestellten umfunktioniert, bis es ein unrühmliches „heißes” Ende nahm. Die vielen kurzfristigen Namenswechsel und damit
einhergehenden Besitzer- bzw. Pächterwechsel scheinen nicht gerade auf einen wirtschaftlichen Erfolg des Hotels hinzuweisen.
Das Währinger Heimatbuch erzählt noch eine sonderbare Begebenheit um das Grundstück. Der im Jahr 1897 als Besitzer aufscheinende Bernard Leupold Edler von Löwenthal entpuppte sich später als simpler
Tichy, der wegen Bigamie verurteilt wurde. Die im Jahre 1899 aufscheinende Anna Grundler ist dieselbe Besitzerin, die zwei Jahre früher als Anna Leupold von Löwenthal in den Grundbüchern eingetragen
ist, sie war die zweite unrechtmäßige Gattin Tichys.
Für die Hotelgäste und dann später auch für die Bewohner der Umgebung wurde im Garten ein Schwimmbad mit zwei Becken errichtet, eines zum Vorwärmen, das zweite zum Baden. Die Becken wurden
von einer nahegelegenen ertragreichen Quelle gespeist. Aus der gleichen Quelle holten sich manche Salmannsdorfer nach Kriegsende das Trinkwasser.
Der Wirt Anton Eminger baute an der Straßenfront zu Beginn der 50er Jahre ein Haus und legte einen großen Weingarten an. Am ehemaligen Standort des Hotels befand sich der Gastgarten
mit einer wunderschönen Aussicht auf die Wienerstadt. Anton Eminger betrieb den Heurigen von 1958 bis 1987.
Waldhotel 1919
Waldhotel 1930
Waldhotel
2018