Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur
in Neustift am Walde und Salmannsdorf

Eischer`s „Kronenstüberl”
Neustift am Walde 87

Errichtet wurde dieses Gebäude um 1726 zuerst als Keller mit Presshaus zur gemeinschaftlichen Weinlagerung und Ausschank der Neustifter Hauer. Diese Aufgabe erfüllten die Räumlichkeiten des Kronenstüberls bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Den Namen Kronenstüberl bekam das Lokal 1753. In diesem Jahr entschloss sich Ihre apostolische Majestät Maria Theresia von Habsburg-Lothringen, die Winzerkrone, die Ihr als Dank für den Steuernachlaß von den Neustifter Hauern übergeben wurde, zurück zu erstatten. Zudem hat die Herrscherin erlassen, daß alljährlich zum Tage des Kirchenpatrons zu ihren Ehren, und von Steuern befreit, ein Kirtag abgehalten werden sollte. Diese Winzerkrone wird seit damals im Hause des Neustifter Bürgermeisters aufbewahrt; das jeweilige Familienoberhaupt der Eischers fungiert als „Kranzmeister” und behütet diese volkstümliche Kostbarkeit, die bis heute nur hier im Original bewundert werden kann.
Im 18. Jahrhundert wurde das Haus auch als Aufbewahrungsort für alle kirchlichen Utensilien zweckentfremdet und trug bis 1753 den Namen Kirchenstöckl. Hier wurden das erste Wasserklosett, Elektrizität, Kanäle, durch den unter dem Haus fließenden Krottenbach, und als Sensation im 19. Jahrhundert der erste beleuchtete Gastgarten mittels Gaslicht installiert. In den Kriegsjahren waren Kriegsbetriebe untergebracht, die Lautsprecher für die weithin bekannten Volksempfänger produzierten. 1948 wurde der Betrieb unter großen Mühen wieder eröffnet, 1985/87 renoviert und bis heute von Michael Eischer geführt.

Das „Kronenstüberl” Links das „Kronenstüberl” Rechts das „Kronenstüberl” 2018
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