Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur
in Neustift am Walde und Salmannsdorf

Gedanken zur Vereinsgründung
von Dr. Rudi Beer anlässlich der Gründungsversammlung am 23. November 2005

Ich bilde mir ein, dass der Name für diesen Verein seine Motivation sowie seinen Sinn und Zweck, schon voll zum Ausdruck bringt und für sich spricht; eigentlich ist es wohl nicht nötig viel dazu zu sagen. Wir haben ja gar nicht so wenige Denkmäler in unserem unmittelbaren, engeren, Lebensraum. Alle haben wohl ihre eigene Geschichte und können uns davon erzählen. Es ist gar nicht so uninteressant, ihnen zuzuhören, gehören sie doch zu unserem engeren Kulturraum. Aber - hören wir ihnen wirklich zu? Interessiert uns wirklich was sie uns erzählen, bewegt es uns überhaupt, bewegen uns diese Geschichten. Es soll wohl so sein ist es doch auch ein wesentlicher Bestandteil unseres Kulturgutes, das wir ererbt haben und für dessen Erhaltung wir mit verantwortlich sind, mehr noch, zu dessen Vermehrung wir, so gut uns dies gelingt, beitragen sollten Vielleicht gelingt es uns, wenigstens die vergessenen Fälle dem Dornröschenschlaf zu entreißen, sie wach zu küssen, sie mit neuem Leben zu füllen. Ich denke - wir denken - da zum Beispiel an die Dreimarksteinkapelle. Der Name DENK*MAL verweist also keineswegs nur auf die historischen Denkmäler in unserem engeren Lebensraum, Neustift am Walde, Salmannsdorf  und unsere schöne und lebenswerte Umgebung. Ich glaube, dass dieser Name ganz im Sinne seiner Schöpferin, Frau Dr. Brigitte Trinkl durchaus auch als „kategorischer Imperativ" gedacht ist, zumindest verstehe ich, verstehen wir ihn so und es würde uns sehr freuen wenn möglichst viele genau so denken und uns im Rahmen unseres Vereines tatkräftig begleiten.

„Tu etwas“ ist wohl die notwendige Konsequenz von DENK*MAL das war wohl der schlaue Hintergedanke unserer Psychologin Brigitte Trinkl. Ihr gegenüber muss ich wohl nichts sagen über die Motivation, eher muss ich mich selbst motivieren um den Vorwurf ein „Vereinsmeier“ zu sein besser zu verkraften, genau das würde nämlich keineswegs meiner persönlichen Motivation entsprechen. Mich selbst zu motivieren das ist wohl eine sehr persönliche Angelegenheit. Vielleicht gelingt es mir aber doch, einige mitzunehmen bei meinen Gedankengängen. Es war ein italienischer Senator der während eines kulturellen Abends zu uns sagte: „What would be our culture, without your culture?"

Jeder von uns hat ihn verstanden und sicherlich versteht auch jeder, was er damit sagen wollte. Es ist keineswegs notwendig diese Feststellung, diesen „Sager“, zu übersetzen. Trotzdem möchte ich versuchen ihn für uns zu übertragen. Sehr persönlich zwar, aber ich habe ja gesagt, dass ich mich selbst auch motivieren muss.

Wäre ich überhaupt hier Zuhause, wenn ich nicht auch kulturell hier Anschluss suchen würde?
Wäre ich überhaupt hier Zuhause, wenn mir das was hier geschieht - oder nicht geschieht - wenn mir zum Beispiel das Schicksal unserer Dreimarksteinkapelle gleichgültig wäre?
Wäre ich überhaupt hier Zuhause, wenn ich hier keine Freunde hätte, denen es ein Anliegen ist, auch hier aktiv zu gestalten?

Natürlich bedarf es dazu noch keines Vereines, aber es bedarf bereits einer Gemeinschaft eines gemeinschaftlichen Wollens für unseren engeren Lebensraum, für unser Zuhause. Eine gemeinsame gesellschaftliche Zielsetzung ist aber sinnlos ohne den Willen zur Realisierung. Genau damit sind aber in der Regel auch finanzielle und nicht selten auch öffentlich rechtliche Probleme zu lösen. Genau damit sind wir bei der Form eines Vereines als einer juristischen Person angelangt. Ein Verein darf ja wenigstens ein Konto haben und ist im Rahmen des Vereinsgesetzes seinen Mitgliedern gegenüber verpflichtet, seine finanziellen Mittel ausschließlich für gemeinsam beschlossene Aktivitäten im Sinne des Vereinsstatutes zu verwenden. Die Renovierung und Ausgestaltung der Dreimarksteinkapelle ist natürlich keineswegs unser einziges Ziel, ich erwähne sie nur ausdrücklich da gerade dieser Fall besonders aktuell ist. Unser Karl Wagner und Herr Notar Dr. Gerhard Pauser haben ja namhafte Beträge gespendet. Ganz besonders berührt hat uns, dass Katharina und Peter Fiedler gebeten haben anstelle von Kranzspenden für ihren verstorbenen Vater, für die Kapelle zu spenden. Noch einmal, die Dreimarksteinkapelle habe ich nur aus gegebenen Anlass so ausführlich erwähnt, es wartet sicherlich noch ein Paket an möglichen Aktivitäten auf uns.

Wir zählen auf ihre Mitarbeit im Rahmen unseres Vereines.

Ich glaube, dass ich es auf den Punkt bringen kann, mit einem bekannten Wort von Chesterton:
„Wer Pimliko liebt will es zum Babylon machen" .

Unser „Pimliko" ist unser Neustift am Walde, ist unser Salmannsdorf und unsere schöne, liebenswerte Umgebung.

Danke !
Dr. Rudi Beer

zurück zur Auswahl

weiter