Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur
in Neustift am Walde und Salmannsdorf

Boy Gobert
Theaterschauspieler, Filmschauspieler und Theaterregisseur

Boy Gobert wurde am 5. Juni 1925 als Sohn des Senators Ascan Klèe Gobert in Hamburg geboren.
1955 kam er nach einigen Theaterengagements zum Film, wo er vor allem auf das Rollenfach von Dandys, Snobs und Bonvivants festgelegt wurde. Von den knapp 40 Filmen in denen er mitwirkte, seien Klassiker wie „Peter Voss der Millionendieb“, „Pension Schöller“ und „Die Abenteuer des Grafen Bobby“ erwähnt.
Später führte er auch Regie und avancierte 1969 als Nachfolger von Kurt Raeck zum Intendanten des Hamburger Thaliatheaters, das er bis 1980 leitete. Hier konnte er auch sein eigenes Rollenspektrum enorm erweitern und weiter entwickeln. Unter namhaften Regisseuren spielte er große Rollen der Weltliteratur, wie Shakespeares „Richard III“, „Coriolan“ und Goethes „Faust“, aber auch Klassiker wie Schnitzlers „Anatol“ und Sternheims „Snob“. Daneben widmete er dem zeitgenössischen angelsächsischen Theater sowohl als Regisseur als auch als Darsteller sein besonderes Augenmerk.
Ein besonderes Talent entwickelt Gobert als Intendant und Regisseur für den „gehobenen Boulevard“. Seine Devise lautete denn auch nicht von ungefähr: „Ein Optimum an Kunst und Kasse“.
Für die Spielzeit 1986/87 sollte Boy Gobert die Direktion des Theaters in der Josefstadt übernehmen.
Er war mit Ingrid Andree bereits in den Proben zu Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, als er in seinem Haus in Salmannsdorf überraschend an Herzversagen starb. Geplant war bereits die Zusammenarbeit mit Otto Schenk in „Sunny Boys“ von Neil Simon.
Seit 1960 war Boy Gobert Mitglied des Wiener Burgtheaters und seit 1981 auch österreichischer Staatsbürger. Durch den Bundespräsidenten erhielt er zudem den Titel eines Kammerschauspielers.
1961 wurde Gobert mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet, 1977 erhielt er für seine Verdienste das Silberne Blatt der Dramatiker Union.
Boy Gobert wurde in einem Ehrengrab am Neustifter Friedhof begraben.

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